Baden - Caudiès-de-Fenouillèdes : Ein kleines Abenteuer

so - da wichtigste in kürze: wir sind am Montag gesund am Ziel (Perpignan) angekommen...

hier die lange version....
geplant war ja eine 2 Tages Tour nach Perpignan welche ich mit meiner Tochter am Samstag und Sonntag abreiten wollte. Meine Frau sollte am Montag mit den beiden anderen Kids und dem Auto direkt nach Perpignan fahren.

Tag 1
Tag 2

Samstag:
 Zuerst die 200km an die CH Grenze auf der AB abgeritten - dann gings bei perfektem Wetter in die französischen Alpen.... Le Grand Bornard, Col d'Iseran und wie sie auch alle heissen. Kurven an Kurven


Durch einen Navigationfehler der uns gute 45min gekostet hatte swie einer verspäteten Abfahrt hats zwar nur bis Modane statt bis Briancon gereicht - aber was solls wir sind ja nicht auf der Flucht. Schussendlich warens am ersten Tag 589km  und die haben spass gemacht.

Sonntag:
Am morgen gings wieder bei perfektem Wetter über den Col du Telegraph zum Col du Calibier und danach via Briancon hoch zum Col d'Izoard




Auf der Abfahr vom Col d'Izoard lag dann etwa hier dieser ominöse Stein auf der Strasse. Keine Ahnnung wie genau das geschehen ist - sprich ob auf einer geraden oder in einer Kurve. Ich weiss nur noch, dass da plötzlich ein Stein auf der Fahrbahn lag und dann hats auch schon "leicht" gerüttelt. Ob ich den Stein  eine halbe oder zehn sekunden angestart habe ?  Auf jedenfall war das Ausweichsmanöver zu spät und nicht von erfolg gekrönt.



Als erstes mit der Versicherung telefoniert und den Abschleppdiesnt organisiert - das war um 12Uhr. Der Abschlepper kam dann auch rel. prompt und war schon nach gut 2 Stunden bei uns.  :stupid: Aber im Gegensatz zum letzen Transporteur hat dieser hier wenigstens sein Handwerk zum Verzurren von Moppes im Griff. Also wurden unsere 2 Räder per Huckepack durch die Gorge du Guil  und die schönsten Kurven nach Eygliers transportiert. Während dem Transport mal überlegt wie das Maleur in den Griff zu bekommen ist. Plan A - ev kann die Felge behelfsmässig gerichtet werden ? Falls nicht - Plan B: neue Felge organisieren ?. In der Garage des Abschleppers gings dann ans Werk. Mit 2 grossen Hämmern wurde der Delle zu Leibe gerückt. Meine Güte - kann Alu tatsächlich so hart sein ? Wirklicher Erfolg mit zurückhämmern war da nicht vorhanden. Und wie es so ist - 1% der Schläge geht immer daneben - nämlich genau auf meine Hand. 15min später war ich mir dann nicht mehr sicher, ob ich die Hand noch in den Handschuh kriege  :wand:
Somit war klar- Plan A funktioniert nicht.  Also Plan B in angriff genommen -  Felge organisieren. Klar, da ist eine in meinem Projektbike - aber wie kriegt meine Frau die Felge ausgebaut ? Und vorallem wie kriegt meine Frau das Bike auf den Frontständer ? Also wurden kurzerhand ein paar Kollegen bzgl. verfügbarer Zeit kontaktiert. Danke Andi dass du eingesprungen bist und das Rad ausgebaut hast. Somit war die Felge gesichert. Meine Frau kurz instruiert was alles mitkommen muss. Frontständer, Ratschensatz, Drehmomentschlüssel. Auf zum nächsten Problem. Wie kommt die Felge zu mir resp. ich zur Felge. Die Route meiner Frau führt über Grenoble - das ist ca. 150km von Eygliers entfernt - allerdings 150km Landstrasse.  Über ein paar schöne Pässe und nicht via AB. Das wären gute 300km und 5h Umweg nach Perpignan. Also muss ich zur Felge und nicht die Felge zu mir kommen. Meine Idee war, der Abschlepper bringt mich, meine Tochter und mein Bike am nächsten Tag gegen 12Uhr nach Grenoble, denn um diese Zeit müsste meine Frau mit der Ersatzfelge ebenfalls dort durch kommen. Das gab dann ein hin-und-her zwischen meiner Verischerung und dem Abschlepper. Versucht das mal mit den wenigen Brocken französisch, welcher mein Wortschatz umfasst klar, zu machen- iwie habe ich dann verstanden, dass der Abschlepper eine Kostengutsprache von der Assistance France braucht - also mit meiner Verischerung via Assistance Suissse über Assistance France versucht, alles in die Wege zu leiten (und das an einem Sonntag)...um diese Zeit (ca. 16Uhr) hatte ich keine Ahnung ob das wirklich klappen würde - zumal auch der Abschlepper nicht gerade eine grosse Hilfe und nicht wirklich  sehr hilfsbereit war- wohlvertsanden, der wollte immerhin 600Euro für die 150km (und zurück)!

Da bezüglich Transport mittlerweilen alles getan war das zu diesem Zeitpunkt getan werden konnte, musste eine Übernachtungsmöglichkeit organisiert werden... Zum glück war genau vis-a-vis ein Hotel ([url='http://www.laubergeduroy.com']L'auberge du roy[/url]) ...Aber oh schreck - alles dunkel. Also das ganze Gepäck geschultert und ca. 1km zum nächsten Hotel gelaufen - shit - ebenfalls zu. Und jetzt ? Also haben wir rechtsum kehrt gemacht und sind in die andere Richtung maschiert - da muss doch ein Dorf sein. Aber weit und breit nichts zu Fuss erreichbar. Allso wieder zurück zum ersten Hotel...da war doch irgend ein Zettel an der Türe gewesen...und tatsächlich, war dort ne Tel# angegeben falls die Reception geschlossen sei. 2mal die Nummer gewählt - ohne Erfolg. Langsam habe ich mich darauf eingestellt, im Freien übernachten zu müssen. Doch plötzlich ging die Tür auf  :grins3: Eigentlich sei das Hotel am Sonntag zu - sie sie nur per Zufall hier - aber sie würde uns ein Zimmer für die Nacht geben :drueck: Das nenn ich mal nett - Naja, das ganze hat sich (hoffetnlich) auch für sie gelohnt - denn kurze Zeit später kamen noch ein paar Gäste für die Nacht und als sie die Bar öffnete war diese nach kurzer Zeit ziemlich voll mit weiteren Bikern ;)



Montag:
Um 8Uhr als erstes zum Abschlepper rüber. Alles dunkel, alles zu und ein Zettel an der Tür, dass sie bis zum 6. OktoberUrlaub  haben - WTF  *droh* Mit hlife der Wirtin (Lydia) (mit welcher ich mich zum Glück in englisch verständigen konnte) den Abschleppertelefonisch  kontaktiert -  naja sie hätten bis jetzt noch keine Kostengutsprache resp. Auftrag von meiner Verischerung bekommen. Auf den Hinweis, dass meine Versicherung Ihnen am Vortag um 2115Uhr direkt eine Kostengutsprache per email zukommen liess hies es lapidar: Sie seien zur Zeit nicht im Büro und könne dies nicht überprüfen.  :hell01: Und so oder so - in ganz Frankreich seien die Moppedwerkstätten am Montag zu - sie können, mich heute Montag nicht nach Grenoble bringen - ev. am Dienstag.  Da ist mir der Kragen geplatzt - wenn du *ç%" kein Geld verdienen willst - dann hoffentlich ein anderer. Auf jedenfall hat Lydia die vor Ihre Garage zitiert damit ich wenigstens mein Bike wieder im Zugriff habe. Also gings weiter mit Plan C ( zum Glück hat das Alphabet 25 Buchstaben). Ein Ersatz-Transportfahrzeug war innert 15 min aufgetrieben (danke Michel) - weitaus schwieriger war es, eine Fahrer zu finden der Zeit hat. Gegend 11Uhr hat Lydia aber  auch dieses Problem gelöst und mit Fabrice einen Fahrer organisiert welcher mich, meine Tochter und BigMama per Huckepack nach Grenoble bringen konnte - notabene zu einem drittel der Kosten die der Abschlepper wollte.
Gegen 12Uhr gings via Col du Lautaret los und wir erreichten unser "Ziel" gegen 15Uhr. Was für ein Frust - die schönsten Strasssen schon wieder per Huckepack. Fabrice (selber Moppedfahrer) witzelte die ganze Zeit, ich könnne ja Helm und Kombi anziehen und hinten auf die Dicke sitzen  :lol2:  Am Bahnhof von Grenoble wurde der Transporter dann kurzerhand zur mobilen Werkstatt umfunktioniert und das Vorderrad gewechselt...



Nach einer herzlichen Verabschiedung haben wir dann die Weiterfahrt nach Perpignan wieder in Angriff genommen - die ursprünglich geplante Route (via Alpen und Mont Ventoux) war mitlerweilen natürlich obsolete. Auch der Blick nach Südwesten verhiess am Himmel nichts Gutes. Anway, die 84km von Grenoble nach Valance wurden  in nicht viel mehr als 30min zurück gelegt. Aber danach begann das wirklich Abenteuer...
Natürlich konnte ich bzgl Reifen nicht all zu wählerisch sein und musste mich mit dem zufrieden geben, was auf der Ersatzfelge montiert war - und das war ein abgefahrener Metzeler K3 - nicht gerade bekannt als Regengott unter den Reifen. Auf jeden Fall hat es ab Valance bis Perpignan nur einmal geregnet. Zum Teil stand das Wasser Zentimeterhoch auf der Autobahn. Ganz ehrlich - ich hätte mir ein Gummibot mit Aussenborder gewünscht. Zeitweise musste ich anhalten weil das ganze unfahrbar und/oder einfach zu gefährlich war. Ansosnten gings so mit 60-80kmh weiter - und dann immer diese "*ç% Brummi-Fahrer die 50cm an mir vorbeigendonnert sind :stupid:   *droh*

Damit ihr eine Vorstellung davon habt - hier mal ein kleines Vid aus den französischen Nachrichten...


Naja - irgenwann so kurz vor 24Uhr, komplett Durchnässt und mit Schwimmhäuten zwischen den Finge,  hab ichs mein Ziel schlussendlich erreicht....ende gut alles gut ? Das kann ich erst sagen, wenn ich wieder zu hause bin...den beim Waschen von BigMama...



Die Hinterradfelge hat anscheinden auch etwas abbekommen - da sie mich ohne Druckverlust bis Perpgigan gebracht hat, hoffe ich mal, dass sie mich auch wieder nach Hause bringen wird....

An dieser Stelle nochmals herlichen Dank an alle, die mir aus der Misere geholfen haben. Und falls Ihr mal in der Gegend von Briancon seit - besucht doch die L'auberge - die haben ein echtes Herz für Biker in Not. Ohne den Einsatz von Lydia wäre das Ganze nicht so Reibungslos verlaufen l'auberge du roy (ab oktober sollte auch mehr Content auf der Webseite sein - sie haben erst im Juni eröffnet)


Back home
Für den Rückweg wäre eigentlich eine 2 Tages Route durch die Cevennen und die Westalpen geplant gewesen. Aber der liebe Wettergott hat mir wieder mal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Für das ganze Gebiet zwischen Orange, Grenoble Genf waren für Sonntag regen und Gewitter angesagt. Nach der Erfahrung mit dem französischen Regen auf der Hinfahrt wollte ich mir das nicht mehr antun und hab mich entschlossen, das kleinere Übel zu wählen, die Cevennen (schon wieder) auszulassen  und die Strecke an einem Tag zurück zu legen...

irgendwo zwischen 9:30Uhr und 10Uhr gings los.
Route

Auf dem Col de la Croix-de-Fer....
Eigentlich wollte ich noch via Col du Madleine - aber auf der Abfahrt vom Col de la Croix-de-Fer hab ich gemerkt, dass das meine Konzentration nicht mehr zulassen wird.  So hab ich den denn Heimweg via AB gewählt. Auch die Bekanntschaft mit dem Stein der Vorwoche hat nichtr nur in den Felgen abdrücke hinterlassen - ich hab meinen Kopf nicht wirklich frei gekriegt und bin ziemlich zurückhaltend gefahren.
Nach 1072km auf dem Tacho bin ich dann um 0:10Uhr wieder zu Hause angekommen. Ganz unspektakülär mit allen Pleueln in den Zylindern, ohne weitere Beulen in den Felgen, ohne Abschlepper - nicht mal ne Schraube hab ich verloren  :D

Maskerade

Das Projekt ist ja wegen dem kleinen Schaden an BigMama ein bischen liegen geblieben. Endlich hab ich mich an die Verkleidungsarbeit gemacht.
Da der Kühler die Position der Verkleidung vorgibt, musste zuerst ein Motor eingebaut werden um einen Kühler montieren zu können. Wieso ein neuer Kühler ? Na ganz einfach - weil der originale Thunderace-Kühler nicht unter die Verkleidung einer R1 (RN01) passt.
Also hab ich die Reste meines defekten Motor zusammengeschraubt und das Gehäuse in den Rahmen gehängt. So ohne Inhalt wiegt der doch ein gutes Stück weniger :nick:
Nachdem der "Motor" eingebaut und der Kühler ausgerichtet war, kam die Verkleidung an die Reihe. Wie schon das letzte mal (und das vorletzete und vorvorletze mal), war auch heute die Verkleidung wieder zu weit vorne und zu tief. Irgnewie hatte ich ja gehofft, dass das über die Zeit von selber an den richtign Ort wächst - naja, da muss ich wohl doch noch Hand anlegen um die Verkleidung richtig zu positionieren. Aber dafür sprengt der neue Kühler nicht mehr die Verkleidung sondern passte schön darunter. Iwie sieht ein Bike ohne Tank und Heck schon eigenartig aus....Damit die Verleidung 2cm nach hinten "rutsch" musste das Kanzelgweih gekürzt werden.
Also, so eine Fräse ist schon was praktisches  und erspart ne Mange handarbeit sowie stundenlanges Feilen  :D - auch wenn die Aufspannung des Geweihs nicht ganz einfach und zugegebenermassen hier etwas abenteurlich war 
Neben der nicht passenden Position der Verkleidung passt sie mitunter auch nicht wirklich an den Extremitäten und steht an einigen Stellen an....
Aber auch ein Dremel ist ein nettes Werkzeug. Also wurde die Verkleidung an den neuralgischen Stellen grob zurechtgestutzt. Von Plug & Play kann keine rede sein, Plug and Pray meistens vor der Montage, Plug and Swear während der Montage ;) Auch für die Schwingenumlenkung und den Seitenständer musste noch ein entsprechender Ausschnitt im Kiel angefertigt werden.
Um die Verkleidung am gewünschten Ort zu halten mussten ein paar Halter/Winkel gebogen werden da die R1 Front natürlich andere Aunahmepunkte als die Thunderace hat. Sieht momentan nicht gerade schön aus und jeder Spengler würde einen Anfall kiregen, aber die Dinger dienen, wie schon erwähnt,  vorübergehend nur dazu, die Verkleidung an ihrem Platz zu halten. Sobald alles ausgerichtet ist werden die "in schön gemacht"
Da das neue Heck nicht so fett "ein bisschen" schlanker *räusper* und auch kürzer ist als das Thunderace Heck muss natürlich auch die Unterverkleidung/Batteriekasten bearbeitet werden
Der Batteriekasten wurde abgetrennt, 3cm höher gesetzt....
und wieder angeschweisst. Viel ist von der originalen Unterverkleidung nicht mehr übrig geblieben - aber schon wieder gute 800g gespart :)
Natürlich passt auch der Sitz nicht mehr. Mit Stichsäge und Dremel wurde mal grob zurecht gestutzt und der neuen Kontur angepasst. Nicht gerade bequem, aber das muss er (momentan) auch noch nicht sein ;)
Und schlussendlich durfte das Heck probesitzen. Jetzt sieht das ganze schon wieder eingermassen nach Mopped aus. Für die Nicht-Thunderace-Kenner: Das Heck stammt aus einer Honda CBR600 PC37 (2005/2006)

Back on the road again...

Langsam wird es Zeit, die Geschichte hier abzuschliessen. Seit dem 6. Juli sind wir wieder auf der Strasse...zwar sind noch nicht alle Wunden ganz verheilt und einiges mussten auf die schnelle mit dem Lötkolben provisorisch zusammen geflickt werden...


Aber wenigstens hat die Dicke mir wieder ein Breitmaulfroschgrinsen über beide Ohren auf meiner Lieblingsstrecke im Steinatal gezaubert :D

Auch die Geschichte mit der Versicherung ist nun durch - die dürfen BigMama gerne nochmals beschädigen :D

Jetzt bleibt nur noch die Kanzel sauber zu reparieren und neu zu lackieren, aber auch das werd ich  - hoffentlich noch vor dem Harztreffen - schaffen...
Der Ersatzmotor...
...musste erstmal grüdnlich gereinigt werden. Ich frage mich, ob der Vorbesitzer irgendwelche Offroad ambitionen hatte... Meine Güte war das - im sprichwörtlichen Sinne - ne Drecksarbeit.

Wenn der Motor schon mal auf der Werkbank liegt, lässt es sich viel angenehmer das Ventilspiel einstellen als im Rahmen eingebaut...Somit die Gelegenheit gerade genutzt - und schön die Steurzeiten verstellt : wand: Also Nockenwellen nochmals raus, alles sauber eingestellt, fixiert und wieder eingebaut - jetzt passts :)
Gestern war dann Hochzeit....Aus dem Lernlaufradel...
....wird langsam aber sicher wieder etwas, das einem Motorrad ähnlich sieht. Jetzt müssen nur noch die 100 Kabel, Schläuche, Stecker und Züge wiede am richtigen ort angeschlossen werden...

Bilder des Grauens

Mittlerweilen ist der Motor komplett zerlegt und die beiden Gehäusehälften des Blocks getrennt....  was ich vorgefunden habe, ist ein Bild des Grauens. Der Motor ist komplett fritte - So wie es aussieht, sind die Kühlerwaaserschläuche und die Shims so in etwa das einzige ist, was noch zu gebrauchen ist....Soweit kann ichs schon verraten - ein Lagerschaden bzw. ein gefressenes Lager wars nicht.
Der erste Blick ins Innere...man erkennt hier schon, wie das untere Pleuelauge auf der Wange der Kurbelwelle lose aufliegt.

Als ich das KW reps. Pleuellager gesehen habe, war ich zuerst erfreut - bis ich mit dem Finger über die andere Seite gefahren bin - ne Schruppfeile ist ein Dreck dagegen...
Wie man an der KW sieht, war das Lager in ausgezeichnetem Zustand. Ich tippe darauf, dass sich die Schraube/Mutter am unteren Pleuelauge gelöst hat und das Auge danach gebrochen ist. . Ob das stimmt werde ich sehen, wenn/falls ich die Schraube irgenwo im Gehäuserumpf finde.
Das sieht man wie gewütet wurde - die Gehäuseschraube wurde aus dem Alu geschält und freigelegt
das korpus delikti in voller Pracht - wo ist die zweite Schraube vom Pleuellager ?
hier noch ein Bild vom Peule in der Seitenasicht....
Der Zylinderkopf hat ebenfalls etwas abbekommen - somit dürften auch die Ventile vom 3 Zylinder krumm geschlagen worden sein...
...denn der Kolben scheint da ziemlich direkt, ungebremst und wie ne Rakete in den Kopf geschossen oder von der Kurbelwelle an diesen geschlagen worden zu sein. Der Kolbenboden ist gute 2mm eingedrückt und die Kolbenringe sind offentsichtlich auch nicht mehr ganz so gerade wie sie sein sollten.
Die Zylinderbank weist aussen einen Riss auf und die Laufbuchse hatte auch schon bessere Zeiten. Aber auch hier - keinerlei Spuren von fressen....
Nicht nur in meiner Werkstatt, auch in der Oelwanne sollte wiedermal ein bischen sauber gemacht werden...Reste der Laufbuchse und vom Pleuellager haben sich hier eingefunden - auch die vermisste Schraube kam wieder zum vorschein.
Meine Theorie mit der gelösten Mutter ist somit defintiv falsch. Aber ich bleib dabei - die Ursache kann nicht ein gefressenes Lager gewesen sein - das hier ersichtliche Lagerreststück weist keinerlei Spuren auf...

Keine Ahnung ob zuerst die Schraube gebrochen ist und danach das Pleuelauge oder umgekehrt - das werd ich wohl auch nie erfahren. Aber solange das nicht wieder passiert ist mir das eigentlich auch ziemlich egal...
Die untere Gehäuseschale hat zwar ein bischen was abgekriegt - prinzipiell ist die aber noch brauchbar- wäre sie denn nicht mit der oberen Gehäusehälfte verbohrt worden - sprich das ganze Gehäuse kann ins Altmetall
Die Kurbelwelle ist defintiv hinüber. Läst sich zwar reparieren - kostetet aber zwischen 400-600CHF. Für ein bischen mehr Geld gibts schon einen Austauschmotor. Wirklich schade, dass der Zapfen so viel abbekommen hat, denn ansonsten sehen die Lagerstellen aus wie neu

So ein Vollspasti...

Heute um 0810Uhr ist BigMama wieder nach hause gekommen...
Leider hab ich einen Vollspasti von Transporteur erwischt - sowas unprofessionelles hab ich noch nie gesehen. Kein Gang eingelegt, Vorderradbremse nicht gezogen und über die Verkleidung nach unten gespannt :wand:

Um 0820 abgeladen und um 0830 die Versicherung informiert....
Das könnte ev. auf einen wirtschaftlichen Totalschaden (mal vom Motor abgesehen) hinauslaufen. Die Kanzel kostet neu von Yamaha 500-700CHF, die Innenverkleidung 200, das Lackieren (3 Farben) dürfte ebenfalls um die 500-700 Eier kosten, und fürs anpassen der Scheibe würde ich bei einem Profi ebenfalls mal 4-8h ansetzten (ich hab ein vielfaches der 8h gebraucht) - macht so über den Daumen gepeilt einen Schaden von 1600-2000CHF

R6 Felgen - Part II

Irgendwann gings ans einbauen der Schwinge und Felgen. Yamaha scheint bei den Felgen doch grössere Toleranzen zu haben. Während im Keller nichts (mehr) streifte, hatte mir die 2 Felgen genau an einer Stelle doch wieder gestreift. Also Exzenterbuchse nochmals neu auf maximale Exzentrizität gedreht - hab da ja mittlerweilen Übung darin und geht recht fix...
Beim Messen des Ritzelversatzes mittels eines 15mm U-Profils ist mir aufgefallen, dass beide Ritzel (auf unterschiedlichen Kettenradträgern) ziehmlich stark "eiern". Hab dann ein Magnetstativ mit einer Messuhr montiert und siehe da: 1mm!! "Schlag". Unter diesen Bedigungen ist das Messen des Ritzelversatzes nicht möglich. Das U-Profile hat am Ritzel 10mm!! Schwankungsbreite - sprich von 5mm zu weit innen bis zu 5mm zu weit aussen.Um sicher zu gehen, dass dies nicht am Ritzel liegt habe ich das Ritzel auf der Fräsmaschine vermessen - 0.02mm "Schlag". Also mal die Ruckdämpfer entfernt und nochmals ausgemessen: 0.3mm resp. 0.5mm Schlag (je nach Kettenradträger). Dann zwei Stellen gesucht, welche ungefähr die gleiche Abweichung haben. Der Versatz zwischen Kettenrad und Ritzel war dort unter 2mm - aber ob ich mich auf die Messresultate verlassen kann ? :gruebel: Kann es sein, dass das ganze erst durch die Kette ausgerichtet wird ? Oder spielt hier das perfekte Ausrichten schlussendlich gar keine Rolle da durch die Gummirückdamper eh massiv "spiel" in die ganze Sache eingeführt wird ?

Pleuelabriss

Beim Knall hab ich zuerst noch an einen Getriebedefekt gedacht...
konnte mich dann ein paar Meter ausrollen lassen und aufs "Taxi" warten...
Da scheint jemand die ein bischen Inkontinent zu sein - ob ein paar Pampers ausreichen werden ?
Nach dem runterschrauben der Verkleidung war dann alles klar



4 Zylinder werden eh überbewertet -bei Triumph reichen ja auch drei. Benutz ich den 4 halt als Kaffewärmer oder Mäusekäfig... Wollte im Winter zwar einen Motor aufbauen - aber nicht diesen. Was davon noch zu retten ist wird sich zeigen, wenn die Dicke wieder bei mir zu Hause steht - die wartet noch auf den Rücktransport.

Zylinderbank und Motorgehäuse sind schon mal hinüber. Ich hoff, dass die Kurbelwelle noch zu gebrauchen ist - die bekommt man (im Gegensatz zu den anderen Teilen) kaum noch zu einem vernüftigen Preis... Ich hab keine Ahnung was zum Abriss des Pleuels geführt hat - das werd ich wohl erst in Erfahrung bringen können wenn die Dicke wieder bei mir steht und ich den Motor zerlegen kann. Oel wurde am Tag zuvor gewechselt. Aussentemperatur war so um die 20 Grad - also Überhitzung würd ich erst mal ausschliessen - zumal das in der zweiten Runde passiert war. Drehzahl war zwischen 10-11k sprich VOR dem roten Bereich und definitiv nicht im Begrenzer.

Alles in allem hatte ich viel Glück im Unglück und bin erstmals froh, dass dies wegen des vielen Öls auf dem Hinterreifen auf dem "geraden" Stück der Parabilika passiert ist und nicht im hinteren drittel wo man im letzten Gang selbst mit "nur" 250kmh doch ne ordentliche Schräglage fährt

R6 Felgen - Part I

Dann habe ich mich wieder mal den Rädern gewidment - die müssen endlich rein. Also das ganze mal in der "neuen" YPSE-Schwinge zusammen gesteckt - und wie vor mehr als einem Jahr berechnet...dat passt ned. Der Bremssattel müsste 23mm versetzt werden. Somit Plan B in angriff genommen.
Wenn der Bremsanker zu weit aussen ist, dann gehen wir mit ihm einfach näher ans Rad- sprich originale R6 Distanzhülse wieder rein, mit dem Anker ab auf die Fräse und an der Achsenaufnahme 6.5mm abgefräst
und wenn wir den schon auf der Fräse haben, können wir den Anker ja gerade richtig bearbeiten resp. erleichtern. Original vs erleichtert resp. 361g vs 209g...und an der Achsaufnahme ist noch Potential... Ob es sinnvoll war, den kleinen Mittelsteg abzufräsensei mal dahingestellt... :panik:
Ok, jetzt pass der Bremssattel wieder zur Scheibe....Bremsscheibe muss schlussendlich wieder eine 245mm Schreibe rein - sonst krieg ich das nicht durch die MFK.
...sieht optisch gefällig aus - wenn auch etwas allzu filigran - zu diesem Thema später mehr
aber....die Entlüftungsventile schleifen/streifen an der Radnabe. Ich müsste den Bremssattel in einem minimal anderen Winkel montieren um genügen Freiheit zur Nabe zu haben - aber der Bremssattelhalter bietet hier zu wenig Material um ein Langloch fräsen zu können - hier würde gerade mal noch 2-0.5mm übergi bleiben. Man, man,...so ein überdimensioniertes fettes Teil und dort wo ich wirklich Material benötige ist zu wenig dran
Zuerst mal überlegt, wie ich den Sattel leicht abkippen kann - Ok - Langlochfräsen könnte man ausprobieren...aber ich hab gerade keinen 10mm Fräser zu Hand. Also, wie könnte man das Loch für die Schrauben dennoch weiter nach "vorne" kriegen. Hmm...klar aufbohren wär ne Möglichkeit. Aber wie krieg ich das Loch 4mm vorschoben ohne dass der Bohrer verläuft ? Na klar, mit der Fräse. Und wie verschliessen wir das Loch wieder ? Natürlich - mit einer eingepresseten Buchse...also ran an die Buletten und Loch auf 16mm aufgefräst. Uiuiui, da bleibt nicht mehr viel Restmatieral übrig
Ein Stück Alu ins Dreibackenftter gespannt, 10mm Loch für die Schraube gebohrt und dann einen 2mm exzenter gedreht und eingepresst
Und das selbe für die andere Seite. Ich könnte jetzt sagen, dass ich beide Seiten absichtlich mit Zapfen versehen habe um den maximalen Spielraum zu erwirken....in Tat und Wahrheit habe ich einfach zuerst die falsche Halterung ausgebohrt :panik: Ob ich bei Alu bleibe oder 2 Stahl oder Messingbuchsen einsetze weiss ich noch nicht. Soweit ich weiss ist eine Alu-Stahl-Verbindung elektrolytisch gesehen nicht das beste. Vermutlich wirds eine Messing oder Bronze Buchse. Muss mich da aber zuerst nochmals schlau machen.Aber das ganze ist vorerst nur ein Prototyp.
Dann musste die linke Distanzhülse nochmals neu gedreht werden - die hatte ein bischen viel Spiel in der Plastik/Staubabdeckung. Jetzt war ich das erste mal froh, dass ich wirklich eine kompett ausgrüstete Drehbank habe. 60mm Rundmaterial kann ich nähmlich nicht verfünftig spannen - selbst in meinem 200mm Futter nicht da der Durchlass nur 50mm beträgt. Also mal die Lunette aufgespannt...
Ne gute Stunde später konnte das ganze Zusammengebaut werden. Ok, da hatte sich nochmal etwas verschoben und der Bremssattel streifte leicht an der Scheibe weil die nicht mehr in der Mitte des Bremssattels läuft. Hmm...soll ich diese kleinen Stege im Bremssattel auch noch ausfräsen, oder die Bremsscheibe 2mm unterlegen oder die Raddistanzhülse 2mm abdrehen oder den Sattelhalter nochmals 2mm abfräsen ? Ne...get ja einfacher mit 2 Unterlagsscheiben zwischen Sattel und Anker. Also noch 2 Unterlagsscheiben zwischen Bremssattel und Sattelhalter gesetzt....und siehe da, nix streift mehr :D


Ich hab mal versuch, die Kräfte einzuzeichnen Die "rote" Hauptkraft entsteht durch das zupacken der Bremsbeläge an der Scheibe und wirkt tangential zur Bremsscheibe. Diese kann über die  maximalen Verzögerung (also bis der Reifen resp. das Rad blockiert) sowie dem Scheibendurchmesser berechnet werden (wenn ich denn gerade die Formel finden würde - meine letzte Phsykstunde ist auch schon mehr als 20 Jahre her).

Die Hauptkraft wird von der Momentabstüzung (dem gelochten 4-Kantrohr) aufgenommen) ergo ensteht dort die blaue Kraft welche gleich gross ist, wie die rote. Als "resultierende" Kraft wird die grüne Kraft entstehen. die scheint mir von der Richtung so ausgelegt zu sein, dass sie (mehr oder weniger parallel) auf den Sattelhalter drückt und diesen vorwiegend auf Druck belastet.

Somit glaube ich nicht, dass die filigranität des Halters den Schwackpunkt darstellt. Ich denke eher, dass die obere Sattelaufnahme (oranger Kreis) der Schachpunkt der ganzen Konstruktion ist - ich lass mich aber gerne belehren falls das geschriebene Bullshit ist..

Ach ja, wer das ganze für eine abenteurliche Konstruktion hält....der trifft genau ins Schwarze. Ich brauch die Hinterradremse zwar nie. Höchstens um mal ein einem steilen Stück anzfahren... aber ob die das noch aushält ? Wie erwähnt, das ganze ist nur ein Prototyp. Auf der Renne würde ich das Teil sofort einsetzten aber auf der Landstrasse?

Auch die eingepressten Buchsen erwecken nicht all zu viel Vertrauen in mir - das Restmateiral ist einfach viel zu dünn - ich wollte nur mal sehen, wo die Löcher hinmüssten damit da nichts mehr streift - in diesem Sinne ist das ganze als Prototyp zu betrachten. Eigentlich würde ich da gerne mal ein paar Vollbremsungen für Testzwecke machen - hab aber zu viel Angst um meine Schwinge. Also muss eine Lösung her welche nicht vorwiegend aus Löchern und Zahnstochern besteht...


Also hab mich nochmals hinter den Bremssattelhalter gemacht. Zuerst nach einer minimalinvasiven Lösung gesucht...Die obere Halteschraube diesesmal nur mit 13mm statt 16mm aufgebohrt. Erneut eine Excenterbuchse gedreht...
und (teilweise) eingepresst...yup - das sieht schon viel vertrauenswürdiger aus.
...passt alles, sieht stabil aus und die kleine Modifikation an der Aufnahme sieht kein Experte bei der technischen Abnahme... :huepf:
Damit das Rad schön in der mitte der Schwinge sitzt, musste die linke Hülse nochmals 1.7mm abgedreht sowie eine neue Endhülse für die rechte Seite gedreht werden welche den abgefrästen Bremssattelhalter sowie die kleinere Nabenbreite der R6 Felge kompensiert. Die neue Hülse hat mit 45g zwar noch ein bischen Sparpontential  - sieht optisch aber sehr gefällig aus ;) Die Schwinge sitzt jetzt mehr oder weniger in der Mitte der Schwinge (je nach Kettenradträger, Rückdämpfer und Felgendkombination) hab ich max 0.5mm Spurversatzt. Das sollte ausreichend genau sein.
Der Sattel resp. die Bremsscheibe sitzt jetzt zwar nicht mehr genau in der Mitte des Sattels - aber "besser" krieg ich das mit der minimalinvasiven Lösung nicht hin. Der Luftspalt zwischen Felge und Sattel beträgt (verm.) unter einem 1mm. (mentale notiz: endlich mal eine Fühler/Blattlehre kaufen)

Irgendwann hatte ich die Idee, die Felge endlich mal auszumessen - Die hatte ja einen kleinen Defekt und einen leichten Schlag und ich hatte die nur aus langeweile mal poliert. Also Messuhr aufespannt. Resultat: Linke Seite 4/10 mm Höhenwobble, 3/10 Seitenschlag Rechte Seite: 2/10mm Höhenwobble und 2/10 Seitenschlag -> das liegt alles voll im Rahmen der Toleranzen. Interessant auch, dass die Seite welche eine Beschädigung durch den Auspuff aufwies, den kleineren Schlag hat :ueberlegen: Anyway, jetzt freu ich mich natürlich über den Mega-Schnapper (Kompl. Satz inkl. Bremsscheiben - die muss ich allerings noch ausmessen) für 130 Steine inkl. Versand :teufel: